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Bankenviertel

Mentale Gesundheit von Führungskräften – Ein oft übersehenes Thema

Die Doppelbelastung von Verantwortung und Erwartung

Führungskräfte stehen im Zentrum des Unternehmensgeschehens. Sie tragen Verantwortung für Entscheidungen, Mitarbeitende und den langfristigen Erfolg der Organisation. Doch während sie sich um das Wohl ihres Teams und die Zielerreichung kümmern, bleibt ein Aspekt oft auf der Strecke: ihre eigene mentale Gesundheit.


Herausforderungen und Belastungen


  1. Hohe Arbeitsbelastung:

    Führungskräfte jonglieren mit einer Vielzahl an Aufgaben – von strategischen Entscheidungen bis hin zu operativen Details. Ständiger Zeitdruck und lange Arbeitszeiten sind dabei keine Seltenheit.

  2. Emotionaler Druck:

    Sie sind häufig erste Ansprechpartner bei Konflikten oder Krisen im Team, tragen die Verantwortung für schwierige Entscheidungen und stehen dabei oft selbst unter großem persönlichen Druck.

  3. Erwartungen und Einsamkeit:

    Von Führungskräften wird erwartet, dass sie immer stark, motiviert und lösungsorientiert auftreten. Dieses Bild führt dazu, dass sie selten Schwäche zeigen können oder Unterstützung suchen. Die Position kann isolierend wirken.

  4. Fehlender Fokus auf Selbstfürsorge:

    In einer Kultur, die Leistung und Produktivität priorisiert, bleibt wenig Raum für die Reflexion über die eigene psychische Gesundheit. Das Risiko, Warnsignale wie Erschöpfung oder Schlafstörungen zu ignorieren, ist hoch.


Auswirkungen der Belastung


  • Burnout: Chronischer Stress führt oft zu mentaler und emotionaler Erschöpfung.

  • Entscheidungsschwäche: Überlastete Führungskräfte können in ihrer Entscheidungsfähigkeit und strategischen Planung eingeschränkt sein.

  • Einfluss auf das Team: Die mentale Gesundheit der Führungskraft beeinflusst auch die Teamdynamik. Überlastung kann zu gereiztem Verhalten oder Rückzug führen, was sich negativ auf Mitarbeitende auswirkt.


Warum mentale Gesundheit bei Führungskräften oft ignoriert wird


  • Stigmatisierung: Mentale Gesundheit wird in vielen Organisationen immer noch tabuisiert, besonders auf Führungsebene.

  • Fehlende Priorisierung: Unternehmen investieren oft in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, vernachlässigen aber die Führungsriege.

  • Selbstanspruch: Führungskräfte neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse hinter denen anderer zurückzustellen.


Lösungsansätze: Für eine nachhaltige Führungsarbeit


  1. Unternehmenskultur fördern:

    Eine offene und unterstützende Kultur, die mentale Gesundheit enttabuisiert, ist entscheidend. Führungskräfte sollten sich sicher fühlen, über ihre Belastungen zu sprechen.

  2. Schulungen und Unterstützung:

    Mentale Gesundheitstrainings und Coachings helfen, Stressoren zu erkennen und Resilienz aufzubauen.

  3. Work-Life-Balance:

    Unternehmen sollten flexible Arbeitsmodelle und regelmäßige Auszeiten fördern, auch auf Führungsebene.

  4. Vorbildfunktion:

    Führungskräfte sollten nicht nur für ihr Team, sondern auch für sich selbst sorgen – und das kommunizieren.


Fazit

Die mentale Gesundheit von Führungskräften ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie bildet die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen, ein motiviertes Team und den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Es ist an der Zeit, die psychische Belastung der Führungskräfte ernst zu nehmen und proaktiv anzugehen.

„Wer andere führen will, muss zuerst auf sich selbst achten.“

 
 
 

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